~No name Story~

Alles war still. Das Einzige, was zu hören war, war das Geräusch meiner Atmung. Angespannt lag ich auf meinem Bett. Ich konnte deutlich spüren, dass etwas nicht stimmte... Die Wohnung war komplett verlassen. Niemand war da. Alle waren weg und hatten mich alleine zurückgelassen. So, als schienen sie gewusst zu haben, dass an diesem Abend die Bewohner der Wohnung das Badezimmer nicht betreten sollten. Aber ich wusste nichts davon. Niemand hat mich vorgewarnt. Niemand hat es kommen sehen. Plötzlich wurde ich erneut aus meinen Gedanken gerissen. Erneut konnte ich spüren, wie sehr ich die Toilette benutzen musste. "Das ist nur ein Gefühl. Hier ist nichts. Alles ist wie immer. In dieser Wohnung befindet sich kein Mörder.", dachte ich immer wieder. Hätte ich nur gewusst, wie falsch ich damit lag... Irgendwann, spät in der Nacht, hielt ich dem Druck nicht mehr stand. Die Stimme in meinem Kopf hatte gesiegt. Etwas ängstlich stand ich auf. Im Stehen konnte ich aus dem Fenster sehen. Nicht ein Fünkchen Licht. Komplette Dunkelheit. Nein, dort, da sah ich das fahle, weißliche Licht einer Straßenlaterne. Das Einzige, was ich sonst noch erkennen konnte, waren die Umrisse der Bäume, die sich im Wind bewegten. Seltsamerweise wurde das Gefühl, dem Ende nah zu sein, immer stärker. "Angst ist nur eine Illusion.", dachte ich. Aber es beruhigte mich kaum. Ich bemerkte, dass sich mein Gefühl immer mehr verstärkte. Hastig schob ich die Gedanken an meine Angst vor einem Mörder beiseite. "Ich bilde mir nur etwas ein.", dachte ich. Vorsichtig stieg ich von meinem Bett und drückte die kalte Klinke meiner Zimmertür hinunter. Leise quietschend öffnete sich die Tür...